Das ELO als SINUS-Schule

Mitunter hört man bei Gesprächen mit Eltern - wenn es um die Wahl der weiterführenden Schule für ihr Kind geht -, das ELO sei unter anderem deswegen eine schwere Schule, weil es eine „SINUS-Schule“ ist. Diese Einschätzung ist jedoch keinesfalls zutreffend, weil die Eltern fälschlicherweise mit SINUS etwas Hochmathematisches bzw. Elitäres verbinden.

Nach dem schlechten Abschneiden deutscher Schülerinnen und Schüler bei TIMMS 1994/96 wurde 1998 von der Kultusministerkonferenz das bundesweite SINUS-Projekt („Steigerung der Effizienz des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts“) ins Leben gerufen. Nach mehreren Verlängerungen lief das Projekt 2009 aus, wobei sich in Rheinland-Pfalz sogar noch eine weitere zweijährige Fortsetzung anschloss („SINUS-RP“).
Waren es anfangs 12 teilnehmende Schulen in Rheinland-Pfalz, so stieg diese Zahl bis zum Jahre 2011 auf 134 – und das ELO war von Anfang an dabei!

Ausgehend von den langjährigen SINUS-Erfahrungen legen wir am ELO verstärkt Wert auf das Sichern von Grundwissen und den Einsatz von sog. Offenen Aufgaben.
Oft sind die Schülerinnen und Schüler prinzipiell durchaus in der Lage, eine komplexere Aufgabe zu lösen, sie scheitern aber beispielsweise an einer einfachen Gleichung oder am Umrechnen von Einheiten. Diese Lücken hoffen wir durch den Einsatz von „Täglichen Übungen“ zu beheben, in denen Basiswissen regelmäßig im Unterricht - unabhängig vom aktuellen mathematischen Thema – wiederholt und in verschiedenen Formen abgerufen wird, was dann durchaus auch Bestandteil von Klassenarbeiten sein kann.
Durch verstärkten Einsatz von Offenen Aufgaben erhoffen wir uns einen flexibleren und kreativeren Umgang mit Wissen seitens der Schülerinnen und Schüler, denn solche Aufgaben beschreiben in der Regel eine anwendungsorientierte Problemsituation, deren mathematische Lösung oft unterschiedliche Lösungswege zulässt, die selbstständig beschritten und später vor der Lerngruppe erläutert und begründet werden müssen. Neben der Weiterentwicklung ihrer mathematischen Fähigkeiten stärken die Schülerinnen und Schüler also gleichzeitig auch ihre kommunikative Kompetenz.

Die Mathematiklehrer der SINUS-Gruppe am ELO treffen sich regelmäßig, um Erfahrungen mit eingesetzten Materialien und neuen Unterrichtsmethoden auszutauschen, gelungene Projekte vorzustellen, aber auch um über aufgetretene Probleme zu berichten. Die verstärkte Kooperation innerhalb der Fachschaft ist ein weiterer positiver Aspekt, der auf SINUS zurückgeht.

Mit dem SINUS-Projekt ist insgesamt gesehen ein Prozess in Gang gesetzt worden, der den Mathematik-Unterricht sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Lehrerinnen und Lehrer vorangebracht hat, und – um nochmals auf die Eingangsbemerkung einzugehen – Mathematik wird dadurch nicht schwerer, sondern eher interessanter, abwechslungsreicher und realitätsbezogener.