1918 – 2018: Hundert Jahre Ende Erster Weltkrieg

Dt.-frz. Begegnung an Weltkriegsfront – Zeichen des Friedens

Ende eines Krieges – Frieden schaffen durch gerechtes Teilen

 

Am 10. Und 11.11.2018 nahmen Schülerinnen und Schüler des Eleonoren-Gymnasiums auf Einladung der französischen Gemeinde Dom-le-Mesnil und des Centre Culturel Européen St. Martin an Feierlichkeiten zum 100ten Jahrestag des Waffenstillstands des Ersten Weltkriegs teil. Gemeinsam mit Kindern aus Amiens und Biberach sollte an diesem für Europa bedeutsamen Tag ein Zeichen für Frieden und Völkerverständigung gesetzt werden.

In Dom-le-Mesnil, einer kleinen Gemeinde in den Ardennen, unweit von Sedan an der Maas gelegen, fielen am 11.11.1918 die letzten Schüsse des „Großen Krieges“.

Während in Deutschland der 11.11. traditionell mit dem Gedenken an Martin von Tours, Laternenumzügen und Martinsfeuern verbunden ist, steht dieser Tag in Frankreich vor allem für die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg.

Dabei sind in Frankreich dann bereits die Kleinsten für diese erinnerungskulturelle Ereignis sensibilisiert.

Ist diese Thematik den meisten deutschen Kindern im Alter von 11/12 Jahren noch weitgehend unbekannt, tragen französische Grundschüler wie selbstverständlich Kostüme, die den Uniformen von Soldaten und Krankenschwestern aus dem „Grande Guerre“ nachempfunden sind.

Ziel der Veranstaltung, die unter der Schirmherrschaft des Europarates stand, war es nun eine Brücke zwischen diesen beiden Feierlichkeiten zu bauen und Aktivitäten zu teilen, die mit diesem Tag verbunden sind.

Neben dem gemeinsamen Erinnern an die Schrecken des Krieges wurde so, ganz im Zeichen der Deutsch-Französischen Freundschaft, der interkultureller Austausch vertieft und konkret gefördert.

In verschieden Workshops hatten die Kinder und Jugendlichen aus Frankreich und Deutschland die Möglichkeit die besondere Bedeutung des 11.11. in den jeweiligen Ländern kennenzulernen und gemeinsam zu erfahren.

Es wurden Hefemännchen gebacken, Martinslaternen gebastelt und Lieder in deutscher und französischer Sprache einstudiert. Im Anschluss zogen die Kinder und Jugendlichen dann zusammen mit der Gemeinde, angeführt von einem reitenden St Martin, bei beginnender Abenddämmerung mit Fackeln und Laternen zum nahegelegenen Friedhof.

In einer stimmungsvollen Zeremonie gedachte man den Toten des Ersten Weltkriegs. 11 Kinder und Jugendliche lasen Texte aus Kinderbüchern, die eindrücklich die Schrecken und Verwerfungen des Krieges thematisierten. In französischer und deutscher Sprache wurde so ein Schlaglicht auf die Leiden geworfen, die junge Menschen aus beiden Ländern 100 Jahre zuvor erleiden mussten.

Höhepunkt dieses Tages war dann ein gemeinsam mit dem Bürgermeister von Dom-le-Mesnil gepflanzter Baum, der die Stabilität und Standhaftigkeit der Deutsch-Französischen Beziehungen symbolisch zum Ausdruck brachte.

Feierlich beschlossen wurde die Gedenkveranstaltung dann in den frühen Morgenstunden des folgenden Tages. Ein gemeinsam gefeierter Gottesdienst in französischer und deutscher Sprache und ein Konzert rundeten das Wochenende im Zeichen der Völkerverständigung ab.

(Nils Mittrücker)