Chirurg für einen Tag

Wir (17 an der Medizin interessierte Schülerinnen und Schüler sowie Frau Etzel) sind zu dieser Veranstaltung gefahren. Es ging um 11:00 Uhr los mit einigen Vorträgen:

"Jeder hat eine ungefähre Vorstellung davon, was Chirurgen tun. Doch bei 'Chirurg für einen Tag' wird daraus Gewissheit. Denn die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler üben an Simulatoren exakt die Handgriffe der OP-Spezialisten. Sie machen Gebrauch von Ultraschallskalpell, Fasszangen und Scheren und sie operieren – wenn auch nur virtuell, aber trotzdem nah dran an der Realität", so der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban.

Mit der Veranstaltung "Chirurg für einen Tag" will die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Nachwuchs für ein Medizinstudium und besonders für den Bereich der Chirurgie begeistern. Bildungs- und Wissenschaftsministerin Doris Ahnen betont: "Die Veranstaltung 'Chirurg für einen Tag' ist eine weitere wichtige Brücke zwischen Schule und Hochschule und ein sehr wertvoller Beitrag zur Studien- und Berufsorientierung. Für junge Menschen, die darüber nachdenken, später Medizin zu studieren, ist die Veranstaltung nicht nur sehr aufschlussreich, sondern zugleich sicherlich auch sehr spannend. Denn neben wichtigen Hintergrundinformationen erhalten sie hier v.a. unmittelbare Eindrücke aus dem Alltag in den Operationssälen."

Die Teilnehmer wurden anschließend in Gruppen eingeteilt, jeweils einem Guide unterstellt und besuchten anschließend vier verschiedene Stationen. Wir besuchten folgende:

1.Station: Simulation einer Endoskopie

Der Raum, in den wir zuerst geführt wurden, war relativ klein und stand voller Geräte. Uns wurden die Geräte gezeigt, die für die Endoskopie verwendet wurden. Jeder durfte diese an einem Kunststoffdarm ausprobieren. Parallel dazu konnten die anderen das Bild, das die Endoskopkamera auf einen Bildschirm überträgt, sehen. Man hatte einen Wattebausch als Polypen in den Darm eingeführt und musste diesen dann mit Hilfe des Geräts versuchen zu entfernen. Dabei durfte man den Darm nicht verletzen. Während die eine Hälfte diese Übung machte, konnten sich die anderen Bilder von gesunden und kranken Därmen (z. B. Darmkrebs) ansehen.

Im Großen und Ganzen war der Einblick in den chirurgischen Bereich der Endoskopie sehr interessant und sehenswert.

2. Station: Hands On am Da Vinci OP-Roboter

Unsere nächste Station war der Da Vinci-Roboter, eine hochkomplexe, neu entwickelte Technologie zum Operieren mit möglichst kleinen Einschnitten. Für uns das Highlight unseres Exkurses, da wir den Roboter selbst steuern durften. Durch Zufall wurden wir von dem Fernsehsender Sat1 entdeckt und eine Schülerin wurde sogar interviewt. Die Aufnahmen sind unter folgendem Link zu finden:

http://www.1730live.de/archiv/news-details/datum/2012/09/14/chirurg-fuer-einen-tag-1.html

3.Station: Begehung eines OP-Saals

Die Veranstaltung "Chirurg für einen Tag" ermöglichte es uns einen richtigen OP-Saal samt seiner gesamten Ausstattung von innen zu sehen. Eine Chirurgin hat uns dort die vorhandenen Geräte und Instrumente genau gezeigt und erklärt. Die Möglichkeit Fragen zu stellen war auch immer gegeben. Ein besonderes Highlight war, dass zwei Mitschüler sich steril in OP-Kleidung einkleiden und den kompletten Desinfektionsprozess vor einer Operation durchführen durften. Hierbei gelten sehr strenge Regeln und Genauigkeit wird sehr groß geschrieben.

4.Station: OP-Simulation: Vor und hinter dem grünen Tuch

Hier wurden wir alle in sterile OP-Kleidung gepackt und durften dann an einer OP-Simulation teilnehmen. Außerdem erklärte uns ein Anästhesist, worauf bei einer Narkose zu achten ist. Während der Operation schlug plötzlich ein Alarm, denn der Patient hatte keinen Herzschlag mehr, sodass wir sofort mit Reanimieren beginnen mussten, was ganz schön anstrengend war.

Uns hat es sehr gefreut an diesem Tag das Alltagsleben eines Chirurgen mal genauer kennenlernen zu dürfen und so direkten Zugang zu dessen Arbeitsplatz zu haben, was normalerweise ja nicht so einfach ist. Wir finden, dass die Veranstaltung für Schüler, die sich überlegen, ob sie Medizin studieren möchten, sehr sinnvoll ist und unbedingt weitergeführt werden sollte.