Austausch 2014

Chinaaustausch 10.10.-25.10.2014 Worms-Shanghai

Der jährliche Schüleraustausch zwischen den beiden Wormser Gymnasien Gauß und Eleonoren und der Jin Cai High School findet bereits seit 2006 regelmäßig statt.

In diesem haben sich 17 deutsche Schüler der Klassen 9 bis 13 auf den weiten Weg nach China gemacht. Leider konnten uns unsere Austauschpartner noch nicht wie geplant diesen Sommer besuchen, sodass die Aufregung entsprechend hoch war.

Leicht übermüdet lernten wir endlich unsere Partner kennen, zu welchen wie zuvor bereits via E-Mail Kontakt aufgenommen hatten. Trotz der unterschiedlichen Sprachen und Kulturen, war es bereits im ersten Augenblick klar, dass es eine tolle Zeit werden würde.

An diesem Tag nahmen uns unsere Austauschpartner mit zu sich nach Hause, wo wir dann ihre Familien kennen lernen durften, die uns alle herzlich empfangen haben.

Das restliche Wochenende verbrachten wir dann bei den Familien, ehe wir in das internationale Wohnheim der Jin Cai gebracht wurden. Hier schliefen wir unter der Woche, da unsere Austauschpartner während der Schulzeit im Internat bleiben.

Die High School umfasst einen großen Campus mit Klassenräumen, Sportplatz und separate Basketballfelder, Schwimmbad, Sporthalle, Krankenzimmer, Observatorium, Wohngebäude, Mensa und viele gepflegte Grünanlagen.

Die Schule ist sehr modern ausgestattet, so hat zum Beispiel jedes Klassenzimmer einen in die Tafel integrierten Fernseher.

Bereits um halb sieben beginnt der Schultag an der Jin Cai mit allmorgendlichem Jogging auf dem Sportplatz. Nach dem anschließenden Frühstück gehen die Schüler für die ersten drei Stunden in den Unterricht. Um noch einmal richtig wach zu werden gibt es danach die von den deutschen Schülern heiß geliebten „Morning exercises".

Bevor der Unterricht weitergeht haben die Schüler die Möglichkeit an einer kollektiven Augenmassage teilzunehmen. Während des restlichen Schultages wechseln sich Unterricht und Essenspausen ab. Um punkt 10:00Uhr abends wird dann in den Schlafräumen das Licht ausgeschaltet.

Dieser Ansatz von Strenge und Disziplin macht sich auch im wöchentlichen Flaggenhissen, sowie im großen Leistungsdruck der Schüler bemerkbar. Circa jeden Monat wird in jedem Fach ein Test geschrieben, zusätzlich gibt es auch noch HÜs.

Im Vergleich dazu ist das deutsche Schulwesen recht locker und frei.

Was für uns erstmal etwas befremdlich war, war die Tatsache, dass die Lehrer von ihren Schülern geduzt werden.

Mit den chinesischen Schülern haben wir uns alle sehr gut verstanden. Sie waren stets bemüht uns viel über ihr Leben und ihre Heimatstadt Shanghai verständlich zu vermitteln. Dank hervorragenden englischen Kenntnissen und noch ausgeprägteren pantomimischen Fähigkeiten, viel es uns leicht uns zu verständigen.

Meistens verbrachten wir den halben Tag in der Schule bei unseren Austauschpartnern, während wir in der anderen Hälfte in Shanghai unterwegs waren.

In den zehn Tagen unseres Aufenthaltes in Shanghai besichtigten wir unteranderem das Shanghai Museum, das traditionell nachgebaute Viertel um den Yu-Garten, den Wasserhof Zhujiajiao, den Shanghai World Financial Center, die Nanjing-Road und machten eine Schifffahrt entlang der Skyline bei Nacht.

Was uns während unseres Austausches besonders auffiel, dass in China der Begriff „Großstadt" eine ganz andere Bedeutung hat als bei uns in Deutschland. Beispielsweise ist die Frankfurter Skyline wirklich niedlich im Vergleich zu den Gebäuden dort. Der chinesische Verkehr fordert eine hohe Konzentration macht aber einen riesen Spaß. Das muss man einfach erlebt haben!

Am Ende unseres viel zu kurzenAufenthaltes in Shanghai viel es uns sehr schwer, uns von unseren lieb gewonnenen Austauschpartnern zu verabschieden. Wir freuen uns bereits jetzt auf ein Wiedersehen im nächsten Sommer in Worms.

Karo und Anna

Worms, den 05.11.2014

 

Vergleich Eleonoren -Gymnasium – Jincai High-School

Zwischen dem chinesischen und dem deutschen Schulsystem gibt es grundlegende Unterschiede.

Der Schultag der Chinesen beginnt um 07.20 Uhr. Zudem findet jeden Montag eine Flaggenzeremonie statt, an den restlichen Tagen der Woche werden Sportübungen zwischen den Schulstunden absolviert.

Anschließend entspannen sich die Schüler im Klassensaal, indem sie bestimmte Punkte an ihrem Gesicht massieren.

All diese Aktivitäten gibt es an deutschen Schulen nicht.

Da die Chinesen unter der Woche im Wohnheim der Schule leben (Mädchen und Jungen streng getrennt), gibt es während den Schulstunden nur kurze Pausen und mittags und abends aber eine ausgiebige Essenspause. In der Kantine der Jincai High School gibt es verschiedene Kiosks. So kann man zwischen verschiedenen Gerichten wählen. (Sehr preiswert).

Nachmittags ist wieder Schule und Abends gibt es eine Hausaufgabenzeit in der auch Klausuren geschrieben werden können.

Im Unterricht werden die Schüler, im Gegensatz zu den Deutschen, aufgerufen und müssen während der Antwort aufstehen. In Deutschland ist die epochale Note essentiell. Der Schüler in Deutschland ist für seine Mitarbeit selbst verantwortlich, muss sich melden und darf während der Antwort sitzen bleiben. In China gibt es keine Epochalnoten und nur die schriftlichen Leistungen zählen.

Bei der Notengebung gibt es ebenfalls Unterschiede. Während es in Deutschland in der Mittelstufe Noten von 1- 6 und in der Oberstufe Punkte von 1 – 15 gibt, gibt es in China Punkte von 1- 100- Wenig Punkte sind entsprechen schlechte Noten und viele Punkte entsprechen einer guten Note.

Der Schulleiter und generell höher gestellte Personen wird mehr Respekt in China gebührt.

Außerdem ist die Schuluniform Pflicht.(Chinesen: beige Hosen und weiße Bluse oder blaue Jacke)

Da die Chinesen sehr viel Tee trinken, haben sie natürliche immer ihre eigene Teeflasche dabei, die sie an einem Spender für heißes Wasser kostenlos füllen können.

Jegliche Beziehungen zwischen einem Schüler und einer Schülerin werden strengstens untersagt und man kann von der Schule verwiesen werden.(Deswegen tanzen hier zwei Chinesinnen zusammen den deutschen Paartanz)

Uns persönlich hat die Zeit in Shanghai fasziniert und sehr gut gefallen. Wir haben uns unglaublich gut mir unseren chinesischen Austauschpartner verstanden, trotz der eben aufgeführten Unterschiede.

Durch die gut organisierten Ausflüge haben wir Shanghai mit all ihren Facetten kennengelernt.

Wir sind sehr dankbar für diese Reise.

Von Inka, Laura und Verena