Begrüßt wurden wir vom Betriebsleiter Herrn Richard Danner, der den Kurs mit seiner weitreichenden Expertise im Bereich des ökologischen Landbaus durch den gesamten Hof führte. Neben den besonderen Haltebedingungen des Viehs unter den strengen Richtlinien des DEMETER-Siegels, wurde den SchülerInnen ein vielfältiger Einblick in die Produktionsabläufe eines Bauernhofs geboten. Bemerkenswert war ebenso die Einbindung von beeinträchtigten Menschen in den Arbeitsalltag des Betriebs. Auf dem Kleinsägmühlhof wird Inklusion so gelebt, wie sie in vielen Bereichen unserer Gesellschaft wünschenswert wäre. Ergänzt wurde der Geländegang mit verschiedenen Impulsvorträgen der Jugendlichen.

Dass ein Betrieb der Urproduktion insbesondere unter den Folgen von Krieg und Inflation zu leiden hat, machte Herr Danner in seinem Bericht deutlich. Auch die Vulnerabilität der Infrastruktur wurde von ihm unterstrichen, als er von den massiven Umsatzeinbrüchen durch die Sperrung der Zufahrtsstraße berichtete. Hier wurde nochmals klar, wie wichtig die traditionellen Standortfaktoren für einen Wirtschaftsbetrieb sind. Neugierig beäugt wurden die Jugendlichen auch von so mancher Rinderzunge und Hofkatze, sodass die anfängliche Scheu bald von ausgiebigen Streicheleinheiten abgelöst wurde. Ernster wurde Herr Danner dann schließlich auch beim Thema Vegetarismus, als er dem Kurs klar machte, dass auch für vegetarische Ernährung Tiere in der Nahrungsmittelproduktion sterben müssen. Welche Perspektiven er für die globale Nahrungsmittelbesinnung sieht? Weniger, dafür bewusster Fleisch konsumieren. Gerne mal mehr für ein Stück regional und ökologisches produziertes Fleisch ausgeben und auf Vieh aus Massentierhaltung verzichten.

Wir danken Herrn Danner und dem Team des Hofes für ihr jahrelanges Engagement und die interessante Betriebsbesichtigung.

Fotos: M. Speith