Schwerpunkte des Faches

Im Deutschunterricht werden verschiedene Schwerpunkte behandelt.

Zum einen das Sprechen und Zuhören, in welchem beispielsweise die Schülerinnen und Schüler lernen, ihre Meinung zu vertreten oder spannend zu erzählen. Zum anderen umfasst der Unterricht den Arbeitsbereich Schreiben, welcher eng mit dem Vorabgenannten verzahnt ist. Die Lernenden empfinden das Schreiben häufig als künstliche Situation des Unterrichts, da die aktive Anwendung der schriftlichen Sprache im Alltag nachlässt. Deshalb steuert der Deutschunterricht dagegen, indem er die Funktion des Schreibens deutlich macht und vor allem Formen des kreativen Schreibens integriert. Ein weiterer Schwerpunkt stellt das Lesen und somit der Umgang mit Texten sowie Medien dar.

Der Deutschunterricht arbeitet mit einem neuen, offenen Textbegriff, worunter neben Zeitungen beispielsweise auch der Film und das Fernsehen subsumiert werden. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit den verschiedenen Medien zu befähigen. Dabei lernen diese beispielsweise Sachtexte zu untersuchen, aber auch durch die Analyse von Filmen, Medien bewusst zu nutzen. Die Lernenden schulen zudem ihre Fähigkeiten, die einzelnen Medien zu vergleichen, indem sie beispielsweise anhand Kästners „Emil und die Detektive“ einen Vergleich zwischen dem Roman und dem Film vornehmen. Ein weiterer Schwerpunkt stellt das Nachdenken über Sprache dar. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei den Aufbau von Sprache kennen und reflektieren die Zusammenhänge. Sie entdecken beispielsweise, welche Funktion eine adverbiale Bestimmung hat und erklären sich, wofür diese in der Sprache notwendig ist. Diese fachspezifischen Ziele sind eingebunden in einen Prozess des sozialen und methodischen Lernens, weshalb diese inhaltlich motivierten Arbeitsbereiche des Deutschunterrichts durch Arbeitstechniken, wie beispielsweise die Recherche von Informationen im Internet sowie Formen des wissenschaftlichen Arbeitens, und die Ausbildung einer Methodenkompetenz ergänzt werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen auf diese Weise ab der fünften Klasse an das selbständige Lernen herangeführt werden.

Diese verschiedenen Arbeitsbereiche werden mit dem Einstieg in das Gymnasium begonnen und in jeder Klassenstufe weitergeführt und somit vertieft. Es wird an das vorangegangene Wissen angeknüpft und dieses eingebunden. Dieser rote Faden zieht sich letztlich bis zum Abituraufsatz.

Schwerpunkte der einzelnen Klassenstufen: In der fünften und sechsten Klasse steht das kreative Schreiben im Mittelpunkt. In Klasse 6 wird ein zusätzlicher Förderunterricht angeboten. Der Umgang mit sachorientierten Texten wird verstärkt in der siebten und achten Klassenstufe thematisiert. Die Begegnung mit literarischen Texten stellt einen Schwerpunkt in der neunten und zehnten Klasse dar. In der Oberstufe (MSS) vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihren Einblick in die Literatur und den Sprachgebrauch vergangener Zeiten.

Ein besonderes Anliegen des Eleonoren-Gymnasiums ist es, den Lernenden die Freude an der Sprache und Literatur nahezubringen. Dies erfolgt durch Textauszüge und durch das Lesen von Ganzschriften, zu welchen sowohl Goethes „Faust“ als auch der Jugendroman „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf, der 2010 den Deutschen Jugendliteraturpreis gewonnen hat, gehören.

Um die Sprache lebendig werden zu lassen, werden zudem Theaterfahrten angeboten. Zum einen werden diese an die Lektüre des Unterrichts angebunden, wodurch beispielsweise Sophokles‘ „Antigone“ zum Leben erwacht. Zum anderen werden zusätzlich in regelmäßigen Abständen Theaterfahrten zu den großen Bühnen Deutschlands, beispielsweise zum Hessischen Staatstheater Wiesbaden, durchgeführt.

Jedoch werden nicht nur Theateraufführungen besucht, sondern den Lernenden wird auch durch die Vielfalt der angebotenen AGs (Arbeitsgemeinschaften) die Möglichkeit geboten, eigene Schauspielversuche zu unternehmen. Diese Stücke, beispielsweise „Harold and Maude“ unter der Leitung von Frau Wind, werden regelmäßig aufgeführt und stoßen auf großen Beifall.

Besonders beliebt bei den Schülerinnen und Schülern ist die AG „Schülerzeitung“. Dort können die Schüler eigene Texte produzieren. Auch den Lehrkräften macht es Spaß, diese Ergebnisse zu lesen. Lernende mit Schwierigkeiten im Fach Deutsch erhalten im Rahmen des Drehtürmodells oder im Förderunterricht individuelle Förderung, um gezielt Schwerpunkte zu trainieren. Zudem werden sprachlich besonders begabte Schülerinnen und Schüler bei der Teilnahme von Wettbewerben unterstützt, bei denen sie selbständig verfasste Geschichten einreichen können. Auch das Drehtürmodell unterstützt im Rahmen der Schreibwerkstatt diese besonderen Kompetenzen.

R. Holthof