Studientag gegen Diskriminierung und Rechtsextremismus
Im Leben kommt man durch Leistung voran, oder? Und andere beurteilen wir nach ihren Leistungen und nicht nach ihrem Aussehen, nicht wahr? Wer zur Mehrheit einer Gesellschaft gehört, übersieht nur zu leicht die Hürden, die anderen Menschen in den Weg gestellt werden. Das haben die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen im Rahmen eines Studientages in einem Rollenspiel selbst erfahren können. Manchmal zählt eben nicht die eigene Leistung, sondern die dunklere Hautfarbe oder der benötigte Rollstuhl entscheiden darüber, was andere über einen denken oder einem zutrauen. Damit die Gesellschaft sich ändert, muss allerdings jeder beisich selbst ansetzen und sich seiner eigenen Vorurteile anderen Menschen gegenüber bewusst werden. Nur wer sensibel für Alltagsdiskriminierungen ist, ist überhaupt erst in der Lage, ihnen entgegenzutreten und sie in ihren extremsten Auswüchsen, wie dem Rechtsextremismus, zu bekämpfen. Die Demokratie ist immer nur so stark, wie ihre einzelnen Mitglieder sie in ihrem Denken verankert haben und in ihrem Verhalten anderen Menschen gegenüber zeigen.
Diesem Credo hat sich das Eleonoren-Gymnasium verpflichtet, weshalb der „Studientag gegen Diskriminierung und Rechtsextremismus“ fester Bestandteil der Demokratieerziehung an unserer Schule ist. Am 23. Oktober 2019 hat dieser wieder im Rahmen des Sozialkundeunterrichtsin den Hallen der Fridtjof-Nansen-Akademie in Ingelheim stattgefunden. Neben den oben genannten Fragen haben sich die Schülerinnen und Schüler auch darüber Gedanken gemacht, welche Rechte eine gesellschaftliche Ordnung ihren Mitgliedern garantieren muss, so dass alle frei und gleichberechtigt teilhaben können. Darüber hinaus haben sie sich über Rechtsextremismus allgemein informiert, bevor sie sich in Workshops intensiver mit Themen auseinandersetzenkonnten, welche sie individuell am meisten interessieren. Referenten haben ermöglicht, einen Blick auf Rechtsextremismus im Fußball oder Formen von Gewalt zu werfen, wobei auch die Bedeutung der Menschenrechte oderder Inklusion als Voraussetzung für eine tolerante Gemeinschaft betrachtet worden sind. Gerade weil die Jugendlichen selbst aktiv werdend sich diese Fragenerschlossen haben, sind ihnen die Sinnlosigkeit rechter Gewaltund die Notwendigkeit einer diskriminierungsfreien Gesellschaft nachdrücklich in Erinnerung geblieben. Auch in den nächsten Tagen ist in den Klassen noch diskutiert worden, was jeder einzelne dazu beitragen kann. Über diese Entwicklung sind wir Lehrerinnen und Lehrer sehr erfreut.