Warum Französisch?
Wer Französisch spricht, kann sich mit ca. 200 Millionen Menschen in ca. 30 Ländern auf allen 5 Kontinenten unterhalten.
Er muss aber gar nicht so weit reisen: die 4 deutschen Nachbarländer, in denen man Französisch spricht, lassen sich in einer bis drei Stunden erreichen.
Auch in Ländern, in denen eine andere romanische Sprache gesprochen wird (spanisch, portugiesisch, italienisch, rumänisch) kommt man mit Französisch als „Brückensprache“ gut klar.
Es gibt unzählige Austauschprogramme, nicht nur in der Schule! Man denke nur an die vielen Städtepartnerschaften und das Deutsch-Französische Jugendwerk. Auch Universitäten und Firmen organisieren Aufenthalte im jeweiligen Nachbarland. So sind im Laufe der letzten Jahrzehnte eine Menge dauerhafter Freundschaften entstanden.
Auch im Urlaub kann man sich leichter verständigen: ob Frühlingstage in Paris, Sommerferien an der Côte d’Azur, die Herbststimmung in der Bretagne oder der Wintersport in den Alpen – der Kontakt mit Einheimischen macht jeden Aufenthalt doppelt schön.
Frankreich und Deutschland sind enge Handelspartner – die Berufsaussichten werden durch Französischkenntnisse deutlich verbessert.
3 wichtige Städte der europäischen Union sind französischsprachig: Straßburg, Brüssel, Luxemburg.
Das Französische ist neben dem Englischen die wichtigste Arbeitssprache in verschiedenen Organisationen, wie z.B. der UNO und der UNESCO.
Das Sprachendiplom DELF ist für Französischschüler mit relativ geringem zeitlichen und finanziellen Aufwand zu erlangen und öffnet die Tore zu Studiengängen an französischen Universitäten.
Französisch ist anfangs recht schwierig (Formenreichtum, Aussprache, Rechtschreibung), und bietet sich daher weniger als z.B. Spanisch oder Italienisch zum Selbststudium an. Dies bedeutet, dass es nicht so leicht möglich ist, diese Sprache auch nachträglich noch zu erlernen, wenn unverhofft Bedarf da ist. So problemlos wie in der Schule lernt man sie jedenfalls meist nicht mehr.
Nach ca. 2 Jahren hingegen, hat man ein Gefühl für die Besonderheit der Sprache entwickelt, und sie wird immer leichter. So ist Französisch zum Beispiel im Wortschatz nicht so umfangreich wie Englisch. Auch sind der logische Aufbau, die Systematik und die relativ geringe Zahl der Ausnahmen bzgl. Aussprachregeln hilfreich.
Andererseits bildet das Beherrschen der französischen Grammatik eine ideale Ausgangsbasis für das Erlernen weiterer Sprachen, da man eine intensive Einsicht in sprachliche Strukturen erhalten hat.
Die französische Kultur hat Deutschland seit Jahrhunderten beeinflusst und auf die deutsche Kultur ausgestrahlt. Die Literatur (von Victor Hugo, Molière, Balzac und Baudelaire über den Kleinen Prinzen von St. Exupéry bis hin zu Anna Gavalda lesen die Deutschen mit Leidenschaft französische Schriftsteller), die Kunst (wie viele Gemälde der Impressionisten hängen in deutschen Häusern, wie viele Touristen bewundern die Chagallfenster in Mainz), die Musik (ob Klassik, Chanson oder Hip Hop), der Film(„Amélie“ und die „Sch’tis“ haben wohl die meisten Deutschen mindestens einmal gesehen), die Philosophie (und da gibt es noch viel mehr als Descartes, Voltaire und Sartre), die Geschichte (der Einfluss der französischen Revolution z.B. hat ganz Europa und Amerika verändert), die Religion (wer kennt keinen Deutschen mit französischem Namen, dessen Vorfahren Hugenotten waren), der Sport (Dutzende verfolgen jährlich die Tour de France), die Wissenschaften (man denke an Pasteur und Madame Curie) und nicht zuletzt die weltberühmte französische Küche und das „Savoir vivre“, das durch Baguette, Rotwein und 365 Käsesorten symbolisiert wird – all dies ist praktisch Bestandteil unserer eigenen Kultur geworden.
Um wieviel mehr kann man aber seinen Hozizont erweitern, wenn man Bücher, Schriften, Filme und Interviews in der Originalsprache genießen kann, statt auf manchmal eher mittelmäßige Übersetzungen angewiesen zu sein!
Deutsch-französische Fernsehsender wie ARTE und Zeitschriften wie écoutespezialisieren sich darüber hinaus auf die kleinen aber feinen Unterschiede in der Mentalität, die zu Missverständnissen führen können und bieten außerdem hinreichend Möglichkeit, das Schulfranzösich auch nach der Schulzeit noch auf unterhaltsame Weise auszubauen.
Der vielleicht einleuchtendste Grund, Französisch zu lernen, ist der, dass die Sprache einfach schön ist und mit ihren vokalreichen Lauten und klangvollen Satzmelodie die Seele beglücken kann.